sagte Hassan, der freundliche Berber, als er uns in dem 1000 Jahre alten Tanger in Empfang nahm.
Das Team des WORLD OF KITCHEN-MUSEUM ist wieder auf der Suche nach Inspiration, Geschirr, Geräten und sonstigen Raritäten, die ihren Ursprung in der orientalischen Küche haben. Und wir sind, Dank des ortskundigen Führers, in der labyrinthischen Medina fündig geworden.
Noch ist es eine Reise in die Vergangenheit, der Wechsel von dem europäischen auf den afrikanischen Kontinent. Hier gelten noch keine europäischen Gewohnheiten und jeder Besucher taucht in den Orient ein.
Wenn man von Tarifa, auf dem spanischen Festland, mit der Fähre in der marokkansichen Hafenstadt Tanger ankommt, sind es nur wenige Schritte in die Altstadt. Mit einem Blick auf und in das altehrwürdige Hotel Continental, mit seiner riesigen Palme vor dem Palast, spüren wir einen Hauch der Vergangenheit.
Gleich dahinter gelangt man in die unzähligen kleinen Händler-Gassen, in denen man sich zu verirren scheint.
180 000 Menschen leben und arbeiten zwischen den alten Festungsmauern in der Altstadt. An jeder Ecke bieten Kaufleute die Vielfalt ihrer Waren an und der touristische Spaß am Handeln bestimmt den Tagesablauf.
Ein Ursprung des Handelns findet sich im Koran, der besagt: "Helfe deinem Nächsten". Nenne deinen Preis und höre den Preis, den der Käufer zahlen kann. Handel so lange, bis ihr den Preis ermittelt habt, mit dem ihr beide leben könnt. Dieses bezog sich in der Vergangenheit auf die Lebensmittel, die die Menschen zum täglichen Überleben brauchten. Heute ist es ein Spaß für Touristen, von dem die Händler profitieren.
Eine Augenweide ist es, wenn man die frischen Früchte, Kräuter, Nüsse und Gewürze in dem Bazar entdeckt. Die Fleischer zeigen auf dem geputztem Marmor das frische Lamm- und Hammelfleisch. Einen Stand weiter hängen die geschlachteten Hühner an der Stange und Innereien, Keulen und Brüste werden zum Kauf angeboten.
Viele Haushalte besitzen noch kein fließendes Wasser. Dafür trifft man immer wieder auf offene Brunnen, die für Jedermann zugänglich sind. Dort kann man sich kostenlos das Wasser ins Haus holen, sich mit dem klarem Nass frisch machen oder auch den schnellen Durst löschen. Das Leben findet auf den Straßen statt und in allen Gassen reißt der Strom der Menschen nicht ab. Die schmalen Gänge schützen vor den hohen Temperaturen.
Bei einem Besuch in dem Palast Dar El Makhzen, der im 17.Jahrhundert erbaut wurde, haben wir einen Einblick in die Gemache der Sultane erhalten, die hier bis 1912 mit ihren Frauen und dem Gefolge gelebt haben.
Hier ein Foto in eine offene Küche, dort ein arabischer Vogelkäfig, da die goldenen Stoffe, an anderer Stelle eine silberne Teekanne und ein großer schwerer Samowar. - Wir haben auf dem Weg durch die Gassen viel gesehen und die Gastfreundschaft erlebt. Nach freundlichem Handeln haben wir das Eine oder Andere für das WOK-Museum erstanden. Mit prall gefülltem Gepäck haben wir uns wieder auf die Heimreise gemacht.
Auf die Individualität einer Sultans-Küche, sowie das Anrichten der marokkanischen Speisen im WOK-Museum darf heute schon jeder gespannt sein.
