Meer und gutem Essen. Das World of Kitchen-Team war vor Ort in Andalusien - hier unser Bericht:
Andalusien ist die zweitgrößte und südlichste Region Spaniens und grenzt im Westen an den Atlantik und im Süden und Osten an das Mittelmeer. Der andalusische Charakter ist stark durch die Besatzung der Mauren geprägt, was sich auch heute noch in der Küche bemerkbar macht. Durch eine wechselvolle
Vergangenheit ist eine Kultur entstanden, die sich von allen anderen Europäern unterscheidet.
Maurische Techniken, kunstvolle Fliesen und und die Eigenheiten der Keramik sind sichtbare Zeugnisse dieser Zeit.
Auch das sprachliche Erbe bei Nahrungsmitteln wie z. B. naranja (Orangen) und aceituna (Olive) sind noch erhalten. Endlose Olivenhaine zeichnen ihre Muster in die Landschaft. Diese langlebigen Bäume sind für die Wirtschaft von großer Bedeutung, sowohl wegen ihres Öls, ihrer Früchte, als auch wegen Ihres Holzes.
Andalusien bestreitet über 20 Prozent der Weltproduktion an Olivenöl. Die Regionalküche verwendet es auch unter anderem für Gazpacho, die kalte Gemüsesuppe. Durch die Lage am Meer ist gegrillter Fisch, Muscheln und Schalentiere ein Hauptbestandteil auf dem Speiseplan.
Berühmt sind die spanischen Tapas, die mundgerechten Happen, die aus verschiedenen Zutaten, wie Fisch, Schalentiere, Fleisch- und Hühnerstücke, würzige Würste, Oliven und der herzhafte Schinken Jambôn Iberico, die zum Aperitiv gereicht werden.
Rabo de Toro = geschmorter Stierschwanz, Pollo al Ajiolo = Hühnerfleisch mit viel Knoblauch und Sherry - und auch Pescado a la Sal = der ganze Fisch im Salzmantel, sind typische Gericht aus der Region.
Nicht zu vergessen die Cazuela de Arroz con Mariscos. Diese Version der spanischen Paella hat Ihren Ursprung in Andalusien und wird mit Safranreis und einer Auswahl von Fischen und Schalentieren serviert.
Weitere Traditionen sind die spanische Pferdedressur, der Flamenco mit den hölzernen Kastagnetten und die Kunst des Stierkampfes. Der Stolz dieser Bräuche ist in jedem Haus sichtbar und allgegenwärtig zu finden.
Unsere Wege führten in die Altstadt von Cádiz, wo wir Einblick in original alte, maurische Küchen mit Marmor-Säulen und alten Keramik-Fliesen bekamen. Es öffneten sich für uns die wohnlichen, grünen Patios, die ihr Licht durch die geschwungenen Glaskuppeln erhielten.
Auf den Märkten wurden uns frischer Pescado = Fisch und große Mengen an Caracoles = Schnecken angeboten. In Sevilla gaben uns Zigeuner schöne alte bemalte Keramiken für das WOK-Museum mit auf den Weg. Und in Spanien lebende Deutsche luden uns zu einem Geheim-Tip der andalusischen Gourmet-Küche in Zahara de los atunas ein.
Auch dieses Mal reisen typische Gebrauchsgegenstände, aber auch besondere Fliesen, Stierkampf-Plakate und unzählige Lebensmittel-Verpackungen in unserem Gepäck mit nach Hannover und wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn es an das Einrichten der original Andalusischen Küche im WOK-Museum geht.
