sind seit 2000 Jahren bekannt und waren somit einmal groß in Mode. Zinn-Gerät gehörte in jede Bewirtschaftung des Mittelalters. Das Zinn-Geschirr wurde in alle möglichen Formen gegossen und war oft das Gebrauchsgeschirr ohne großen Zierrat.
Das Silber des kleinen Mannes genannt, zeigte seit dem Mittelalter den Wohlstand des Bürgertums. Auch wenig begüterte Gemeinden verwedeten Zinn in ihren kleine Kirchen als Gebrauchsgerät.
Reines Zinn ist heute für Lebensmittel unbedenklich. Seit dem Mittelalter ist die Verbindung von Zinn und Blei bekannt und die enthaltenen Bleisalze führten bei Kontakt mit Lebensmitteln wie Essig, Wein und Saft zu Vergiftungen.
Die Legierung hat von Alters her in der Regel nur 10% Bleigehalt, was von den Zünften streng überwacht wurde. Im 18.Jahrhundert kam in England das weitgehende bleifreie Britanniametall auf. Seit dem Zinkblei-Gesetz von 1887 ist in Deutschland nur noch Zinngerät mit maximal 0,5% Blei zugelassen. Für eine gelegentliche Benutzung sind die moderneren Zinn-Gefäße also unbedenklich, sollte aber als tägliches Geschirr nicht benutzt werden.
Eine große Sammlung von verschiedenen Zinn-Geschirr haben wir in der letzten Woche von einer Familie aus Salzgitter erhalten. Klassisches Gebrauchs-Geschirr, sowie Zierrat-Teller und -Krüge haben wir für das WOK-Museum in Empfang genommen und sind zur Zeit dabei, diese Teile zu erfassen, zu Reinigen, zu fotografieren und zu inventarisieren.
Die Pflege von bleifreiem Zinn ist einfach, da dieses Metall in hohem Maße anlaufbeständig ist. Zinn-Geschirr sollte man nur mit einem weichen Lappen reinigen, da dieses weiche Metall stoß- und kratzempfindlich ist.
Da wir bereits aus einer herrschaftlichen Sammlung viele Schaustücke erhalten haben, freuen wir uns jetzt auch das einfache Gebrauchs-Geschirr ergänzend in der World of Kitchen-Ausstellung zeigen zu können.
