In dreißig Jahren war genug Zeit um ausgefallenen Hausrat, Küchen-Geräte, Porzellan und Kristall zu sammeln. Mit den landestypischen Dekorationen und anderen Gegenständen wurde alles in einem Catering-Lager deponiert. Im Oktober 2007 fiel dann die Entscheidung für das WORLD OF KITCHEN Museum.
Erst wenn man sich mit der Küchen-Kultur beschäftigt, fallen einem die regionalen Besonderheiten auf. Die Entwicklung der Menschen, ihre verschiedenen Bräuche und die Unterschiede ganzer Völker in weit auseinander liegenden Ländern, machen den Reiz für eine solche Ausstellung aus.
An dieser Stelle veröffentlichen wir die ersten Skizzen, die in der Entstehungsphase angelegt wurden und mit deren Hilfe sehr schnell die Entscheidung für die Umsetzung dieses WOK-Museum getroffen wurde.
Sie sind gemütlich, sie trinken Tee, auch mal Kaffee und manchmal auch mit Sahnehaube. Das sind die Friesen! Und sie sind in die Geschichte eingegangen, weil sie viel Rum in den Kaffee geschüttet haben und glaubten ihn mit der Sahnehaube vor dem Pastor verdecken zu können. Aber der kam ihnen eines Tages auf die Schliche und rief nur: "Ihr Pharisäer". - Tja, diese Geschichte ist nur ein Grund, warum wir glauben das diese Küche sehenswert ist und ins WOK-Museum gehört.
Eine klassische englische Landhaus-Küche darf im WOK-Museum nicht fehlen. Allein die Vorherrschaften in den vielen britischen Kolonien haben das Bild der englischen Küche geprägt. Nicht zu vergessen die Tradition des Fünf-Uhr-Tee. Dieser Brauch ist im Vereinigten Königreich Großbritannien nicht wegzudenken.
Wer hat ihn noch nicht gesehen, den Sonnenuntergang am östlichen Mittelmeer vor Griechenland. Von der Terrasse hinter der Küche blickt man auf den Hafen von Piräus, die Schiffe und die griechischen Inseln in der weite des Wassers. Ein Gläschen Wein, ein Ouzo oder ein Metaxa, frische Calamares und etwas Weißbrot reichen um sich zufrieden zurück zu lehnen.
Schon beim ersten Glas Portwein denkt man an die Weinreben, die Holzfässer und an das Land der Eroberer und Entdecker. In vielen Häusern reift noch heute der selbstangebaute Wein und wird gern mal frisch eingeschenkt, wenn der Nachbar, Gäste, oder die ganze Familie im Haus zusammenkommen.
Statt Schubladen gibt es Körbe, statt Schranktüren nur ein Drathgeflecht und überall auf der Terrasse und im Garten blühen die Orangen-Bäume. Die leisen Gitarren-Klänge des Flamencos klingen durch den Ort, die Kastagnetten schlagen den Takt und in der Finca herrscht Aufregung. Am Wochenende steht ein großer Stierkampf bevor. Reicht die Tapas und lasst uns den Abend beginnen.
Gewürze des Orients betören die Sinne und der Duft von Zimt, Pfeffer, Kümmel, Nelken, Majoran, Basilikum, Minze und Knoblauch beflügelt jeden, am liebsten sofort in die Küche zu gehen und die Speisen raffiniert zu verzaubern. Hier wird man die weite Welt der Gewürze erleben. Zum Riechen und Anfassen wie auf einem Basar.
Nach dem Vorbild der maurischen Paläste mit Innenhof, Palmen und leise plätscherndem Brunnen, kann man sich auf den Kissen des Sultans-Palastes niederlassen und den frischen Wind des palmenfächernden Eunuchens genießen. Datteln, Feigen, Aprikosen, Rosinen und Nüsse küssen den Gaumen und wie bei einer Fata Morgana, sehen wir die Harems-Damen hinter den Vorhängen ihren Bauchtanz vollführen. Es ist wie in Tausend und einer Nacht.
Ein asiatisches Koch-Paradies in einer der Event-Hallen. Hier findet man nicht nur den Namensgeber für dieses besondere WOK-Museum, hier kann auch jeder in der Kochschule die hohe Kunst der asiatischen Küche erlernen. Ob die chinesische Nudel-Suppe, die frische, kurzgebratene Reispfanne, oder vom Meister in der Küche nebenan, das frisch zubereitete Sushi, den rohen Fisch oder eine leckere Miso-Suppe.
In der Zuckerbäckerei ist es wie damals bei Großmutter in der Küche. Erst wurde der Teig angeschlagen und kurze Zeit später roch es im ganzen Haus nach frischem Kuchen. Und wenn dann noch eine Geburtstags- oder eine Hochzeits-Torte ansteht, kann man zusehen, wie die kleinen Marzipan-Röschen, die filigranen Zucker-Gebilde und die zarten Schokoladen-Kringel hergestellt werden. Hier gibt es Kuchen und Torten in allen Formen und Farben zu sehen und zu probieren.
Das wollten wir doch als Kinder alle gern wissen - wo kommen bloß die bunten Ostereier her und wer bemalt die alle? Darauf gibt es im WOK-Museum eine Antwort. Im Bereich "Mythen und Märchen " sehen und lernen wir Dinge, von denen wir immer etwas geahnt, jedoch nie genau wussten wo sie ihren Ursprung hatten.
Anno 1872 schrieb und zeichnete Wilhelm Busch die Geschichte der frommen Helene. " Hinein mit ihr! - Huhu! Haha! - Der heil´ge Franz ist auch schon da." Er wusste schon zu dieser Zeit wie es bei Luzifer in der Höllen-Küche zugeht. Auch im WOK-Museum wird das Höllenfeuer unter dem Kessel der Bösewichter geschürt und die kleinen Teufel werden nicht müde, nach weiteren Ungläubigen Ausschau zu halten.
Genauso gehört es zu den "Mythen und Märchen", das Vampire wie Fledermäuse durch die Nacht fliegen und jeder holden Maid in den Hals beißen. Wer sich schon einmal die dunklen Treppenstufen in die unterirdischen Katakomben hinab getraut hat und durch einen Spalt oder eine Maueröffnung in das Reich der Vampire Einsicht hatte, der weiß es besser. Auch moderne Vampiere haben Geschmack und wissen in ihrer Küche so manche Leibspeise gar köstlich zu zubereiten.
